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Frauen an die Macht! - Eine Entscheidung

Über die weibliche Autorität als Chance

Hast Du deinen Partner um Erlaubnis gefragt, ob du die eigene Anstellung kündigen darfst? Ich sehe Dich schon mit den Augen rollen... Die Vorstellung ist einfach zu absurd – für Frauen wie für Männer.

Warst oder bist Du Elternsprecherin für die Klasse oder im Planungsausschuss für die Firmenjubiläumsfeier? Und ist der Schulelternsprecher ein Mann und der, der die Firmenjubiläums-Planungsergebnisse präsentiert hat, ebenfalls? Haben die Männer sich vorgedrängelt? Vielleicht. Wahrscheinlich sind alle anderen (du auch?) gern einen Schritt beiseitegetreten oder haben sich sogar wegschubsen lassen, ohne das Gefühl: So nicht! Fragst du dich, woran es liegt? Lies den Artikel und frag dich, woran es lag!

Schon in den frühen 1920er Jahren gab es einige wenige Frauen, die die Arbeitswelt mit ihrer Autorität aufgemischt haben. Lillian Gilbreth war eine dieser Frauen. Sie war nicht nur eine der ersten Frauen in der Industrie, die einen Doktortitel erlangt hat, sondern auch die erste weibliche Autorität im modernen industriellen Management. Sie hat die Arbeits- und Organisationspsychologie mitbegründet, zahlreiche Präsidenten der Vereinigten Staaten beraten und – man höre und staune – den Mülleimer mit Pedal erfunden.

Und trotzdem – In Büchern und Artikeln, die sie zusammen mit ihrem Mann geschrieben hat, wird sie häufig nicht als Autorin erwähnt – weil sie eine Frau ist.

Was regelt die neue Frauenquote?

Auch hundert Jahre später sind Frauen in der Vorstandsebene noch immer nicht die Regel. In den Führungspositionen großer Unternehmen sehen wir fast ausschließlich Männer. Um daran endlich etwas zu ändern haben zwei Frauen das ganze in die Hand genommen: Frauenministerin Franziska Giffey (SPD) und Justizministerin Christiane Lambrecht (SPD). Sie haben den Gesetzesentwurf der verbindlichen Frauenquote dem Bundeskabinett vorgelegt. Er wurde am 06.01.2021 beschlossen und wird nun dem Bundestag und dem Bundesrat vorgelegt. – Ein Erfolg.

Das Gesetz soll dafür sorgen, dass mehr Frauen in die Vorstände der Konzerne kommen. Die freiwilligen Maßnahmen haben ja jetzt lange genug nichts gebracht. In börsennotierten Unternehmen, in denen drei Personen (oder mehr) im Vorstand sind, soll mindestens eine Frau sein.

Und es gibt einen weiteren Punkt in dem Gesetzesentwurf! Unternehmen müssen in Zukunft begründen, warum sie weiterhin einen Vorstand ohne Frauen planen. Hier dürfen wir uns also auf die Behauptung der männlichen Vorstände freuen: „Es gibt leider keine qualifizierte Bewerberin für diese Position.“

Das impliziert natürlich, dass alle männlichen Bewerber qualifiziert sind. Da zitiere ich gern Katja Domschky:

Gleichberechtigung haben wir erst geschaffen, wenn genauso viele unfähige Frauen in Führungspositionen sitzen wie unfähige Männer.

Zwei Seiten der Medaille

Als eine qualifizierte und erfolgreiche Frau steht man jetzt an einem Scheidepunkt. Wie reagiere ich? Ein Weg ist es, in die demütige Opferposition zu verfallen. Zugegeben – Es ist im ersten Moment der einfachere Weg:

  • Ich werde nicht gesehen, obwohl ich für diese Position geeignet bin.
  • Ich wurde in der Vergangenheit nicht genug gefördert und gefordert, weswegen mir jetzt die Chance verwehrt bleibt.
  • Autorität steht mit nicht. Ich lasse es besser bleiben.

Aber was wäre, wenn Du Dich für den anderen Weg entscheidest?

Du wirst nicht gesehen, obwohl Du für diese Position am besten geeignet bist? Na dann, leg mal los. Zeige wer du bist! Das muss nicht immer für alle angenehm und schön sein. Das darf ruhig laut und selbstbewusst sein. Es ist wichtig zu verstehen, dass Du nicht immer „Everybody‘s Darling“ sein musst. Du hast schließlich ein eigenes Ziel, dass Du erreichen möchtest. Das wird nicht immer allen gefallen.

Angela Merkel als Vorbild der weiblichen Autorität?

Während in Amerika nun die erste Vize-Präsidentin gewählt worden ist, ist in Deutschland schon seit 2005 die erste Bundeskanzlerin an der Macht. Mit Angela Merkel haben wir ein wunderbares Beispiel für eine Frau in einer Autoritätsposition, die unser frisch erlerntes Wissen verkörpert!

Nicht jeder mag sie und unterstützt ihre Politik. Und das ist vollkommen in Ordnung. In solchen Positionen kann man nie allen gerecht werden. Ihr Kleidungsstil verdeutlicht uns auch: Du musst nicht immer perfekt sein. Es wird zwar in den ein oder anderen Medien suggeriert, aber das perfekte Outfit wird Dich nicht in den Chefinnen-Sessel bringen.  

Um dorthin zu gelangen, bedarf es manchmal auch einer Zusatzschleife. 2002 entschied sich die CSU-Landesgruppe gegen Angela Merkel als Kanzlerkandidatin und für Edmund Stoiber. Als Merkel das zu Ohren kam, stieg sie in den Zug nach Bayern und beschloss bei einem Frühstück - gemeinsam mit Stoiber-, dass sie ihm die Kanzlerkandidatur überließ. 2005 wurde sie dann – im zweiten Anlauf – als Kanzlerkandidatin nominiert. Es muss also nicht immer alles beim ersten Versuch klappen. Kooperation, Bodenständigkeit, realistische Versprechen und Hartnäckigkeit zahlen sich aus.

Frauen in Autoritätspositionen als Chance

Und genau in diesen weiblichen Formen der Autorität liegt die Magie. Das Wir-Denken ist laut der US-Neurobiologin Louann Brizendine typisch weiblich. Frauen denken flexibler und wägen bei Entscheidungen anders ab als Männer. Die Erfahrung haben wir wohl alle schon gemacht.

Auch die Problemlösekompetenz und die „soziale Hellhörigkeit“ sind höher. Frauen bekommen schneller mit, wenn im Umfeld Unmut herrscht. So verwundert es nicht, dass Studien längst belegt haben, dass Unternehmen mit gemischten Führungsteams bessere Ergebnisse erzielen als ausschließlich männlich besetzte Vorstände.

Aber - Autorität muss man sich natürlich durch gelebte Werte oder angeeignetes Wissen verdienen. Im Wahlkampfduell des letzten Jahres hat die eben genannte Kamala Harris ein perfektes Beispiel für Amtsautorität und Sachautorität gegeben.

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„Wenn die Ärzte mir die Impfung empfehlen, werde ich das machen. [Sachautorität] Wenn Trump sie mir empfiehlt, dann nicht. [Amtsautorität]“ - Kamala Harris
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Autorität - ja bitte

An dem Beispiel sieht „Frau“, dass Macht – in Form eines Platzes in der Vorstandsebene oder in diesem Falle sogar im Weißen Haus – ohne die ausgestrahlte Autorität nicht ausreicht. Autorität zu zeigen und zu leben kann man erlernen. Welcher Bereich deines Lebens fällt dir ein, in dem Du schon jetzt Autorität im Alltag zeigst? In welchem Bereich fällt es Dir noch schwer? Am Weltfrauentag (8. März 2021) findet der online Vortrag „Autorität – ja, bitte! – switch point of power“ statt.

Nach dem Online-Vortrag weißt Du, wie Du Deine weibliche - oder männliche - Autorität der Welt zeigen kannst, sichtbar wirst und Dein (privates und berufliches) Potential einbringen kannst – wir freuen uns, Dich beim Vortrag zu „sehen“! Übrigens: Ja, der Vortrag ist digital und kostenlos, aber nicht umsonst ;-) - Anmeldung unter E-Mail: info@anke-tielker.de

Deine Anke 

 


 

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Headerbild: J. Howard Miller auf Wikimedia Commons

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